Archiv der Kategorie: salzig

Chili-Paste

Die Lieblingsmarianne hat gestern auf Twitter einen Hilfeschrei an alle Scoville-Könige losgelassen:

Da möchte ich als bekennender Chilihead doch gerne mit einem Vorschlag für eine Chili-Pâte helfen. Ihr braucht:

  • Chilis – wirklich, und zwar idealerweise aus dem eigenen Garten
  • Knoblauch
  • Olivenöl
  • Curry-Mischung
  • grobes Meersalz

Die Chilis waschen, vom Stielansatz befreien und wägen. Zum Gesamtgewicht noch ca. 20 Gewichtsprozent (oder nach gusto) Knoblauch dazugeben.

Exkurs: Auf Youtube gibt es zahlreiche Videos, wie Knoblauch am effizientesten geschält werden kann. Mein Favorit (nicht auf Youtube): mit dem Handballen mit mittlerer Stärke auf die Zehe schlagen, das treibt Saft zwischen die Zehe und die Haut; letztere lässt sich dann ganz leicht entfernen.

Chilis, die Früchte sind übrigens keine Schoten sondern botanisch gesehen Beeren, und Knoblauch in einen Cutter geben und ca. 10 Sekunden hacken, so dass eine homogene Masse aus kleinen Stücken entsteht:

Chilis und Knoblauch gehackt

Danach das Häckselgut in heissem Olivenöl in einer kleinen Kasserolle ca 5 Minuten „kochen“. Hier nicht mit dem Öl sparen, die Chili-Knoblauch-Mischung sollte gut bedeckt sein. Das sieht dann etwa so aus:

Chilis mit Öl in Kasserolle

Beim Kochen kann ein Reizhusten entstehen. Das ist normal und kann auch einen ganz positiven Nebeneffekt haben:

Wenn man sich in der Küche vor lauter Köchen nicht mehr bewegen kann ist die Zeit gekommen, ’ne Hand voll Habbis anzubraten.

Pfanne vom Herd nehmen und mit der Lieblings-Currymischung und grobem Meersalz würzen. Dabei immer mal wieder abschmecken, bis die gewünschte Würze erreicht ist.

(Als Chilihead liebe ich nichts mehr, als beim Kochen den Teelöffel, den man nimmt, um die Paste zum Gericht zu geben, danach in den Mund zu stecken und abzulecken. Löst eine geballte Ladung Endorphin aus).

Die fertige Chili-Paste in kleine Gläschen abfüllen und dabei achten, dass die Mischung am Schluss mit einer dünnen Schicht Olivenöl überdeckt ist. Die Paste lässt sich so im Kühlschrank problemlos mehrere Jahre halten.

Und wer weitere Inspirationen sucht, was man mit Chilis so anstellen kann: auf Pinterest pflege ich ein Board rund um Capsaicin:

Folge Marcos Pinnwand „Capsaicin addict by @marconierlich“ auf Pinterest.

 

Flower Power aus dem Backofen

Der grosse Nutellablumen-Hype überall im Internet ist auch an mir nicht vorbei gegangen. Mich dünkt, die halbe Welt steht momentan in der Backstube und fabriziert Blumen. Als während der letzten Ferien meine beiden Kinder grippig im Bett lagen und sich einen Kuchen gewünscht haben, habe ich versucht, die beiden mit einer solchen Nutellakreation etwas aufzuheitern. Das Rezept habe ich unter „Nutellablume“ gegoogelt und die spezielle Falttechnik habe ich auf einem Youtube-Filmli abgeschaut. Das Resultat sah wunderbar lecker aus und schmeckte süss. Sehr süss! Die Kinder fanden es super und waren ganz schnell wieder gesund, mir persönlich war es viel zu süss…

Deshalb habe ich gefunden, ich versuche das Ganze noch einmal aber dieses Mal als salzige Version. Das Resultat hat übrigens auch meine süssen Kinder begeistert.

Für alle, die auch gerne mal einen salzigen Kuchen backen möchten, habe ich hier mein Rezept aufgeschrieben:

Teig:
500 g Mehl (je nach Vorliebe Dinkel- oder Weizenmehl, Weiss- oder Vollkornmehl)
1,5 Tl Salz
1 Tl Zucker
60 g Butter
15 g Hefe
3 dl Milch

Alle Zutaten mischen, lange und gut kneten und dann zugedeckt an der Wärme auf das Doppelte aufgehen lassen.

Füllung:
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 kleines Glas in Öl eingelegte Dörrtomaten
1 kleines Glas entsteinte Oliven
1-2 Peperoni
1 Pack Feta

Alle Zutaten sehr klein schneiden. Die Zwiebeln und den Knoblauch in einer Pfanne mit wenig Öl kurz anschwitzen und dann alle anderen Zutaten beigeben, gut mischen und abkühlen lassen. Je nach Bedarf mit Salz, Pfeffer und frischen Kräutern würzen.

Dann den aufgegangenen Teig in 4 bis 6 Stücke teilen und diese zu Kreisen auswallen. (Als Schablone zum Beispiel ein rundes Kuchenblech verwenden.)

Den ersten Fladen auf das mit Blechpapier abgedeckte Backblech legen und mit ein paar Esslöffeln der abgekühlten Füllung bestreichen und dabei am Rand ca. 2 cm frei lassen. Den nächsten Fladen darauf legen und wieder mit Füllung bestreichen.

Nutella-Blume

Diesen Vorgang wiederholen. Der letzte Fladen ist der Deckel und wird nicht mehr bestrichen.

Nutella-Blume
Um eine Blumenform zu erhalten, stellt man nun ein Glas in die Mitte des obersten Fladens. Dieser runde Bereich wird nicht eingeschnitten.

Am Rand insgesamt 16 Schnitte durch den ganzen Turm machen. Also den Fladen erst halbieren, dann vierteln, achteln, sechzehnteln, ähnlich wie bei einer Torte, die man in Stücke schneidet. Die Mitte unter dem Glas wird nicht eingeschnitten.

Nutella-Blume

Nun jeweils zwei benachbarte Teile in die Hände nehmen. Das linken Stück um 360 Grad nach links eindrehen und das rechte Stück um 360 Grad nach rechts drehen. Die beiden Enden drückt man dann zusammen. Diesen Vorgang mit allen eingeschnittenen Stücken wiederholen.

Nutella-Blume

Den Kuchen mit Eigelb oder etwas Rahm bestreichen.

Nutella-Blume

Die Blume im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad etwa 30 Minuten backen.

Nutella-Blume

Dieses Gebäck schmeckt fein zusammen mit einem Salat oder mit einer Suppe, als Apéro oder auch einfach als Znüni.
En Guete!